Chorstücke und einfühlsame Soli ließen über die Passion nachdenken

Haiger (nic/s). Mit getragenen, einfühlsam interpretierten Chorstücken und beeindruckenden Soli zur Passion stimmten der evangelische Kirchenchor und die Sopranistin Mona Debus am Sonntagabend bei der Passionsmusik in Haigers Stadtkirche auf die beginnende Karwoche ein.

Die besinnlichen geistlichen Werke waren ein musikalischer Fingerzeig auf den Leidensweg Jesu. Die mehrstimmigen, aussagekräftigen Chorsätze „Wir gehen hinauf nach Jerusalem" und „Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken" regten die Zuhörer zum Nachdenken an.

Die Leidenszeit Jesu thematisierte der Kirchenchor unter Leitung von Kantor Martin Schmidt auch bei den Stücken „Fürwahr, er trug" und „Wir gingen alle in die Irre". Sehr gefühlvoll interpretierten die Sänger die bedächtigen Stücke, die trotz Trauer und Klage auch Trost- und Hoffnungsträger waren und zur froh machenden Botschaft „Gott ist die Liebe, Erlösung der Sünden" im gesungenen Wort hinführten.


Sopranistin Mona Debus, die von Dorothea Thomas begleitet wurde, beeindruckte die Zuhörer mit ihren warmen, ausdrucksstarken Stimme.

Mit ihrer schönen, warmen Sopranstimme gelang es Solistin Mona Debus mit „Die bittre Leidenszeit" und „O du Liebe meiner Liebe" den Leidensweg Jesu nachzuempfinden. Begleitet wurde sie am Klavier von Dorothea Thomas. Die klare, ausdrucksstarke Stimme der Sopranistin beeindruckte auch bei „Selig, wer an Jesum denkt" und „So gehst du nun, mein Jesu hin". Aufhorchen ließ der Chor mit dem sehr schön vorgetragenen Spiritual „Herr, ich möchte dein Leiden fassen", das im Kontrast zu dem vergleichsweise strengen Bach´schen „So gibst du nun, mein Jesu, gute Nacht" den Beifall der Zuhörer fand.

Ergänzt wurden die Chorwerke durch Lesungen von Pfarrer Andreas Strauch, der den lebendigen starken Gott als den Hirten, der die Liebe selbst ist und das Böse vergibt, beschrieb. Im Wechsel mit dem Chorgesang trug Pfarrer Strauch das hohepriesterliche Gebet von Jesus aus dem Johannes-Evangelium vor.

Mit dem Konzert war es den Akteuren gelungen, die Passionszeit auch unter dem Gesichtspunkt der vorausschauenden Zuversicht und Hoffnung auf das Osterereignis zu vermitteln.

Herborner Tageblatt, 10.4.2001, Foto: Andres