Musik von Grieg und Schumann

Dillenburg (rig). Zu einem wunderbaren Liedabend mit Musik von Edvard Grieg und Robert Schumann versammelten sich Musikfreunde am Sonntagabend in Dillenburg im Saal der Siebenten-Tags-Adventisten.

Die Herborner Gesangspädagogin Mona Debus hatte mit ihren beiden langjährigen Schülern Johannes Welsch und Jakob Will ein anspruchsvolles Lied-Programm zusammengestellt; sie selbst begleitete die Sänger am Flügel in einfühlsamer und konzentrierter Weise.
Den drei Künstlern gelang es, ihr Publikum an einem trüben Novemberabend in die ganz besondere Stimmung des romantischen Kunstlieds hineinzuführen. Dazu halfen Worte aus Michaels Tippets Oratorium „A Child of our Time", die dem Programm vorangestellt waren: „Wenn ich meinen Schatten und mein Licht erkenne, so werde ich zuletzt ganz sein."


Gewidmet war das Konzert dem Andenken des im Sommer verstorbenen Haigerer Kantors Martin Schmidt, der für die Künstler des Abends als Mensch und Musiker wichtig gewesen war.
Im ersten Teil des Programms interpretierte Johannes Welsch Lieder des norwegischen Komponisten Edvard Grieg, tiefgründige, dicht gearbeitete Kompositionen, die zu unrecht wenig bekannt sind. Drei Lieder auf Texte von Hans Christian Andersen waren zu hören: „Two brown eyes", „The Princess" und „The Poet´s last day", „Sunset" und „Cradle Song" nach Gedichte von Andreas Munch „A Swan" nach Worten von Henrik Ibsen und „A lovely evening in summer ´twas" nach einem Gedicht von Julius Paulsen.
Im zweiten Teil des Programms erklang die Dichterliebe, ein Liedzyklus, in dem sich die Gedichte Heinrich Heines mit der Musik Robert Schumanns zu etwas neuem, Einzigartigen verbinden. Jakob Will verlieh diesem gro0en Werk der Romantik – wie vor ihm Johannes Welsch den Grieg-Liedern – Seele und Leben. Feinsinnig ging er den Weg des Dichters nach, dessen tief empfundener, schließlich betrogener Liebe selbst die Flucht in das Vergessen verschlossen bleibt.
Mit herzlichem Applaus dankte das Publikum den Musikern: den beiden Sängern für ihre authentische Interpretation der Lieder – und in besonderer Weise Mona Debus für ihre große pädagogische und pianistische Leistung.


Herborner Tageblatt, 21.11.2007